Deutschland unterliegt knapp Kroatien bei der Handball EM 2020

Bericht zum 2. Hauptrundenspiel der Europameisterschaft 2020

 Kroatien gegen Deutschland 18.01.2020 

Knappe Niederlage gegen Kroatien
Deutschland verliert gegen Kroatien knapp mit 25:24 und hat somit (fast) keine Chance mehr aufs Halbfinale. Wie kam es dazu? Es hat einfach nicht gereicht. Die Cleverness und Coolness fehlte. Dumme Ballverluste in der 2. Halbzeit, mit Kontertoren der Kroaten, die uns das Genick gebrochen haben. 

Aber erst mal von Anfang an
Allen war klar, heute musste ein Sieg her. Auch, weil die Spanier am frühen Abend gegen Österreich gewonnen haben. Spanien, somit schon ziemlich sicher im Halbfinale. Und Kroatien könnte heute das Tor zum Halbfinale weit aufstoßen. 

Golla-Ausfall kurz vor Spielbeginn
Der nachnominierte Johannes Golla fällt kurzfristig für das heutige Spiel aus. Auf dem Weg in die Wiener Stadthalle klagte er über starke Übelkeit. Mannschaftsarzt Professor Kurt Steuer ließ ihn sofort zurück ins Mannschaftshotel zurückbringen.

Die 1. Halbzeit ist richtig gut 
Die deutsche Abwehr steht sicher und ist bissig (gallig nennt der Bundestrainer das gerne). Timo Kastening erzielt das 2:4, nach einem Ballklau. Das fängt ja gut an. In der 8. Spielminute bekommt Kai Häfner die 1. Zeitstrafe. Trotzdem geht das DHB-Team mit 4:5 in Führung. Kurz darauf erhält Philipp Weber die nächste Zeitstrafe. Aber auch die überstehen sie ohne Gegentreffer. Andreas Wolff ist voll da. In der 14. Spielminute pariert er schon den 2. Strafwurf der Kroaten. Genau das braucht das deutsche Team. 

Viele Zeitstrafen für Deutschland 
3 Tore von Uwe Gensheimer und es steht 5:8. Die 3. Zeitstrafe für Deutschland kassiert David Schmidt, bleibt aber auch ohne Folgen. Kurz darauf folgt wieder David Schmidt dem Hendrik Pekeler in der 22. Spielminute auf die Strafbank. Doppelte Unterzahl beim Stand von 8:9. Philipp Weber erzielt das 8:10 und auch die Kroaten erhalten ihre 1. Zeitstrafe. 

Andreas Wolff bärenstark 
Beim Stand von 8:11 foult Patrick Wiencek David Mandic und die Schiedsrichter schauen sich das per Video an. Denken die ernsthaft über eine Rote Karte nach? Die gab es nicht! War auch keine. Ab da forderte Domagoj Duvnjak für fast jede Aktion den Videobeweis. Sehr sportlich ist das Herr Duvnjak. Sehr sportlich!

Andreas Wolff pariert jeden Strafwurf. Auch in der 25. Minute gegen Igor Karacic ist er wieder der Sieger. Leider schmilzt der 5 Tore Vorsprung bis kurz vor der Halbzeitpause auf 2 herunter. Noch mit der Schlusssirene erzielt Tobias Reichmann das 11:14. Trotzdem eine starke 1. Halbzeit. Die stärkste Halbzeit des DHB-Teams bis dahin.

Die 2. Halbzeit
Julius Kühn kommt in die Partie, scheitert aber gleich beim 1. Torwurf. Kroatien spielt 7 gegen 6 mit 2 Kreisläufern. Timo Kastening mit dem 11:15, ein toller Dreher. Über 12:16, 14:17, 16:18 kommen die Kroaten heran. Jetzt bloß nicht einbrechen. 

Der Vorsprung schmilzt, hält sich aber noch bei 2-3 Toren. Den Treffer zum 18:21 erzielt Philipp Weber in der 43. Minute. Beim 20:21 nimmt Christian Prokop eine Auszeit. Es fallen aufbauende Sätze wie: „Wir haben Lösungen und wir schaffen das.“ Kommt jetzt 7 gegen 6 auf deutscher Seite?

Ab der 45. Minute kommt der totale Einbruch
In der 48. Minute gleicht Kroatien zum 22:22 aus. Unsicherheit herrscht im deutschen Team. Dumme Ballverluste zeigen die fehlende ruhige Hand im deutschen Spiel. Domagoj Duvnjak in der 5:1 Deckung fischt einen Ball nach dem anderen weg. Andreas Wolff hält sein Team mit der 12. und 13. Parade 9 Minuten vor Schluss immer noch im Spiel. Die Treffer zum 22:23 und 23:24 von Tobias Reichmann vom Sieben-Meter-Punkt, sind wichtig. Aber es folgen keine Tore mehr aus dem Spiel heraus.

2 ½  Minuten vor dem Ende nimmt Kroatien die Auszeit. Es steht 24:24. Deutschland fightet in der Abwehr. Hendrik Pekeler schaut sich die letzten knapp 2 Minuten das Spiel von der Bank aus an. Kroatien geht mit 25:24 in Führung. 50 Sekunden sind da noch auf der Uhr. Auszeit Deutschland. Wir spielen 6:6 und Julius Kühn soll werfen. Wieder fehlt die Cleverness. Noch 10 Sekunden auf der Uhr und der Ball kommt zu Jannik Kohlbacher. Frei vor dem Tor vergibt er diese Chance. Dann ist Schluss! Endergebnis 25:24. Das ist so bitter! 

Foto: Sascha Klahn/DHB