Handball EM 2020: Deutschland gegen Portugal im Spiel um Platz 5

Vorbericht zum  Spiel um Platz 5  

Europameisterschaft 2020 Deutschland gegen Portugal

25.01.2020

Wien hat dem Bundestrainer Spaß gemacht
Nach dem schleppenden Start in der Vorrunde, hat die deutsche Mannschaft in Wien Schwung aufgenommen. Die Spiele gegen Weißrussland, Kroatien, Österreich und gegen Tschechien haben gezeigt, was in diesem Team steckt. Letztendlich gab es nur zwei Niederlagen im gesamten Turnier. Und das gegen Spanien und Kroatien. Und diese beiden Mannschaften spielen morgen im Finale um den Titel. So ganz schlecht ist die Leistung gar nicht gewesen. Es ist nur alles immer schlecht geredet worden.

Die Überraschungsmannschaft Portugal
Für Portugal ist das Erreichen dieses Spiels der größte internationale Erfolg. Aber das kommt nicht von irgendwo her. Portugal hat eine exzellente Jugendförderung konsequent durchgezogen. Die U19- und U21-Mannschaften waren im letzten Jahr jeweils in den Halbfinals vertreten. Und so ist es nicht verwunderlich, dass die Portugiesen so stark sind. In den nächsten Jahren werden sie immer weiter an die Weltspitze herankommen. 

Portugal ist eine „Vereinsmannschaft“
Sie sind sehr eingespielt und haben gleich 9 Spieler vom portugiesischen Meister FC Porto im Kader. Aufsehen erregten die Portugiesen bei dieser EM durch den Sieg gegen Frankreich in der Vorrunde und gegen Schweden in der Hauptrunde. Die deutsche Mannschaft sollte gewarnt sein. 

Überragend ist der Schlussmann Alfredo Quintana. 72 Paraden stehen auf seiner Seite. Damit ist er der beste Torhüter der EM. Auch Antonio Areia, Diogo Branquinho und Pedro Porteia waren bisher  im Angriff die erfolgreichsten Schützen. 

Wie spielt Portugal?
Christian Prokop beschreibt Portugal so: 
„Wir müssen unbedingt auf uns schauen, dass wir unser Tempospiel hinkriegen. Es ist eine Mannschaft, die sehr eindrückend und langsam spielt. Oft Schach spielt in Richtung 7. Feldspieler, aber auch so diszipliniert im Positionsspiel ist. Und damit ein Gegner, der das Ziel hat, müde zu machen. Und da ist es sehr wichtig  gerade in der Energieverfassung. Wo wir uns nochmal aufraffen wollen, die letzten Körner auch rausschießen wollen. 

Und auf das Olympia-Qualifikations-Turnier hinblickend:
Für ein gutes Gefühl in den nächsten Monaten, in denen es wichtig sein wird, dass wir in unserem Tempospiel bleiben. Das wird der entscheidende Faktor morgen sein.“

Nur 14 Spieler im Kader 
Auch heute muss der Bundestrainer auf Patrick Wiencek verzichten. Seine anhaltenden Knieprobleme machen einen Einsatz unmöglich. Marian Michalczik bleibt somit im Team und  in Abwehr und Angriff nochmal voll einsteigen. Uwe Gensheimer fällt kurzfristig wegen eines Virusinfektes aus. Und Hendrik Pekeler muss wegen seiner Achillessehnenprobleme heute nur zusehen.

Viel Erfolg! Platz 5 ist nur einen Platz hinter der WM-Platzierung von 2019.

Foto: Sascha Klahn