Handball-EM - Deutschland gegen Tschechien

Bericht zum 4. Hauptrundenspiel: Deutschland - Tschechien

Und immer wieder keimt diese Trainerdiskussion auf

So langsam kann man es nicht mehr hören. Da wird man mürbe von. Warum Bob Hanning diese Aussage vor dem Österreich-Spiel gemacht hat? Die Erklärung fällt ihm dafür schwer. Der DHB hat nie am Bundestrainer gezweifelt. Die Spieler stehen zu 100 % hinter ihrem Trainer. Also Schluss mit diesen Diskussionen. Natürlich war das Ziel, eine Medaille zu gewinnen, sehr hochgesteckt. Das Ziel wurde nicht erreicht, aber so hat man wenigstens noch Ziele. Erst mal die Olympia-Qualifikation in der Tasche haben, dann schauen wir, wie es in Tokio läuft.

Unglaublich diese Unruhe dieser selbst ernannten Handball-Experten. Das ist so arm. Die Leidtragenden sind die Mannschaft und das Trainerteam. Unruhe hereinbringen um jeden Preis.

Ohne Patrick Wiencek im Innenblock

Für Patrick Wiencek steht Johannes Golla neben Hendrik Pekeler im Innenblock. Julius Kühn, Paul Drux und Kai Häfner verwerfen in den ersten 10 Minuten so einige hochkarätige Chancen. Trotzdem steht es 3:5 nach 12 Minuten. Die Tschechen zeigen sich wach und kämpferisch, sie können aber mit dem deutschen Tempospiel nicht mithalten. 9 Minuten vor dem Ende der 1. Halbzeit steht es 7:10. Hätten die Jungs ihre ganzen Chancen genutzt, hätte es hier 7:17 stehen müssen. Leider werden die klaren Torchancen nicht reingemacht und bringen Tschechien wieder heran. Julius Kühn zeigt weiterhin eine große Verunsicherung. Hendrik Pekeler bekommt seine Pause und Marian Michalczik vertritt ihn in der Abwehr. Die ist auch nicht das Problem. Für die glücklosen Uwe Gensheimer und Kai Häfner kommen Patrick Zieker und David Schmidt auf die Platte. 10:13 führt das DHB-Team zur Halbzeit. Aber das ist viel zu wenig, was die deutsche Mannschaft zeigt. Da wird in den nächsten 30 Minuten eine Leistungssteigerung folgen müssen.

Die Zwischenergebnisse der 1. Halbzeit

0:1 (3.), 2:3 (8.), 3:6 (15.), 6:7 (17.), 7:10 (21.), 9:11 (25.), 9:13 (28.), 10:13 (30.)

Die 2. Halbzeit

Jetzt mal die Chancen reinmachen und dann sieht das hier ganz anders aus. Aber das DHB-Team macht es sich selber schwer und trifft nicht. Fehlpässe und Unkonzentriertheit lässt die Tschechen auf 13:13 herankommen. In der 36. Minute geht Tschechien mit 14:13 in Führung. Da hat das deutsche Team noch keinen Treffer seit Wiederanpfiff erzielt.

Fabian Böhm kommt ins Spiel. Kann der Krieger die Mannschaft mitreißen? Auch Marian Michalczik kommt auf die Mitte-Position rein, der gleich Jannik Kohlbacher bedienen kann. Einziger deutscher Spieler mit Normalform ist Johannes Bitter. Ohne ihn sehe es hier ganz anders aus. Der ist motiviert, der ist gallig.

Da auch der sonst so sichere Jannik Kohlbacher nicht trifft, gleichen die Tschechen in der 43. Minute zum 16:16 aus. Und kommen in der 46. Wieder auf 18:18 ran. Kai Häfner hat heute einen gebrauchten Tag erwischt. Er steht sich oft selbst im Weg. Johannes Golla bekommt in der 51. Minute, nach der dritten Zeitstrafe, die Rote Karte.

6 Minuten vor dem Ende geht das deutsche Team auf 20:24 weg. Aber da ist eigentlich viel mehr möglich. Die deutschen Männer machen auch nicht mehr als sie müssen. Die Abwehrleistung stimmt, nur die Chancenauswertung ist zu schwach. Glücklicherweise ist Tschechien heute kein starker Gegner. Endstand 22:26.

Die Zwischenergebnisse in der 2. Halbzeit

12:13 (34.), 14:16 (41.), 16:16 (43.), 16:18 (44.), 18:20 (49.), 19:21 (51.), 20:24 (53.), 21:26 (56.), 22:26 (59.)

Man of the match mit 40 % gehaltener Bälle Johannes Bitter. Er ist so wichtig für das deutsche Team. Wer hat ihn nominiert?

Foto: Sascha Klahn/DHB

Kuriose Schiedsrichterentscheidungen

  • Die Schiedsrichter geben Tobias Reichmann eine Zeitstrafe für ein absichtliches Fußspiel, es war aber die Hand. So etwas muss man als Schiedsrichter sehen!
  • Sie sehen Stürmerfouls, die keine sind.
  • Schrittfehler werden von den Schiedsrichtern ignoriert.

Die Entwicklung des Hendrik Pekeler

Nicht nur eine sportliche Entwicklung hat er vollzogen. Nein auch eine menschliche. Seine Statements und Interviews sind treffend und auf den Punkt richtig formuliert. Da wächst ein wahrer Führungsspieler heran.

Portugal wartet in Stockholm

Im Spiel um Platz 5 wartet die starke Überraschungsmannschaft Portugal auf das deutsche Team. Das wird ein ganz anderer Gegner wie heute Tschechien. Das wird ein heißer Tanz!

Die Berichterstattung des Senders aus Mainz hat das Spiel fair übertragen und kommentiert. Der Sender vom Montag hatte sich mit seinen Kommentatoren und sogenannten Experten sehr unfair verhalten.

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