Apps und hybride Schnittstellen als Lösungen für die Integrated Industry

Hybride Verkabelungen gibt es in der IT-Welt schon lange. Jeder kennt den USB- oder den Power over Ethernet-Standard, mit denen Endgeräte mit Daten und Strom versorgt und angeschlossene Geräte sowie deren Eigenschaften automatisch erkannt werden. Mit dem Konzept der Integrated Industry – also der Verschmelzung von IT und Automatisierungstechnik – kommen ähnliche Anforderungen auch auf die Industrie zu. Hybride Versorgungen, z.B. Kombinationen aus Daten- und Leistungsübertragung, sowie automatische Identifikationssysteme breiten sich aus. HARTING geht mit den passenden Schnittstellenlösungen voran.

HARTING PushPull Hybrid: Leicht einsatzbar, vielfältige Varianten

Mit der Integrated Industry nimmt der Datenaustausch auf allen Ebenen zu. HARTING hat sich mit einem breiten Portfolio an RJ45- und M12-Steckverbindern für Datenübertragungsraten von 100 Megabit bis 10 Gigabit/s auf die Herausforderungen eingestellt. Gleichzeitig verändert die Übertragung von Daten, Signalen und Leistung die bisherigen Verkabelungsstrukturen. Deshalb hat HARTING Steckverbinder wie den HARTING PushPull Hybrid (HPPH) entwickelt, der beide Medien überträgt und als einer der kompaktesten IP65/67 Hybridsteckverbinder am Markt gilt.

Das Steckgesicht verfügt über vier Kontakte für Ethernet in Cat. 5 (RJ45) und drei zusätzliche Kontakte für eine Stromversorgung bis 5 Ampere. Die Vorteile bestehen in der einfachen Handhabung (aufgrund der kleinen Bauform) und der großen Zahl angebotener Varianten sowohl bei Gehäusen als auch bei Kontakteinsätzen bzw. Steckgesichtern. So gibt es Datenschnittstellen, die parallel mehrere Übertragungsmedien, Materialien wie Kupfer, Glasfaserkabel (aus Quarzglas oder Kunststoff) oder Druckluft verwenden. 

Ein Steckverbinder, verschiedene Übertragungsarten

Mit der weiteren Etablierung des Industrial Ethernet werden in Zukunft immer mehr applikationsspezifische Ausführungen von Produkten gefordert. Die gleichzeitige Übertragung von Daten und Energie durch eine Leitung bzw. in einem Steckverbinder wird an Attraktivität gewinnen. Steckverbinder können zudem auch selbst smarter werden und über Anwendungsprogramme Diagnose- und Überwachungsfunktionen übernehmen. Damit das möglich wird, müssen allgemeingültige Standards entwickelt werden. Es gilt, die Verbindungen zwischen Maschinen, Systemen und Komponenten nach dem Konzept von Integrated Industry zu definieren. Die Vorstellungen der Unternehmen sind da sehr heterogen. HARTING stimmt sich deshalb kontinuierlich mit anderen Anwendern, Herstellern und Nutzerorganisationen ab.

Wohin die Reise geht, zeigen Anwendungen im Bereich „smarter“ Power-Boxen, die Anschlussmöglichkeiten für Ethernet in Kombination mit der Spannungsversorgung bieten. Dies ergibt im Feld eine gegenüber den sonst notwendigen zusätzlichen Klemmenkästen deutlich einfachere und kostengünstigere Anlagenverdrahtung. Über eine App in der Box oder OPC-UA können Daten von Endgeräten aus der Feldebene geholt und gleichzeitig die Komponenten mit Strom versorgt werden. Zusätzlich überwacht die App den Stromverbrauch, was Wartung und Diagnose vereinfacht. 

PoE: Leistungsübertragung verdoppelt

Mit Power over Ethernet (PoE) wurden bisher in der IT-Welt Ethernet-Geräte wie Festplatten und WLAN-Adapter miteinander verbunden. Der entsprechende IEEE-Standard 802.3af-2003 für die parallele Übertragung von Energie und Daten über Twisted Pair Kabel hat sich längst etabliert. HARTING hat in der Zwischenzeit mit dem PoE+ Standard (IEEE 802.3at) die übertragbare Leistung mehr als verdoppelt – z.B. bei Ha-VIS eCon auf 34,2 W –, und so Raum für neue Applikationen geschaffen.