Ein Rechenzentrum schneller online bringen

Interview mit
Will Stewart, Industry Segment Manager | Energy

Entwicklung der Stromverteilung in Rechenzentren

Neuer PDU Steckverbinder für eine schnellere und einfachere Rack-Installation

Als wichtigstes ‚Arbeitspferd‘ des Internets bilden Rechenzentren das Rückgrat im Betriebsalltag aller Branchen. Eine hohe Verfügbarkeit und geringe durchschnittliche Reparaturzeiten (MTTR) nach Systemausfällen sind deshalb unerlässlich. Komponenten wie Computerserver, Netzwerk- und Kommunikationseinrichtungen für die Speicherung, Verarbeitung, Übertragung und den Zugriff auf digitale Informationen benötigen Strom und zuverlässige elektrische Verbindungen. Neben traditionellen Unternehmensrechenzentren spielen auch die neueren, rasch wachsenden Hyperscale-Rechenzentren (z. B. Amazon Web Services; Azure) und Colocation- Anbieter (z. B. Equinix, CenturyLink; Digital Realty) eine bedeutende Rolle.

RACK POWER DISTRIBUTION UNITS (RPDU) – DAS RÜCKGRAT DER RECHENZENTREN

Rack Power Distribution Units (rPDUs), im Wesentlichen große elektrische Stromverteilereinheiten, sind im Rechenzentrum das wichtigste Element für die Stromverteilung an IT-Geräte. Im Laufe der Jahre hat es immer wieder Bemühungen gegeben, die rPDUs zu standardisieren. Den Anfang machte Microsofts Project Olympus.

MICROSOFT PROJECT OLYMPUS

In dem Bestreben, das schnelle Wachstum von Rechenzentren zu unterstützen, startete Microsoft das Project Olympus, um die nächste Generation von Open-Source-Hardware für Hyperscale-Cloud-Hardware zu definieren. Microsoft verfolgte dabei das Ziel einer gemeinsamen Hardware-Plattform, einschließlich von Power Distribution Units (rPDUs). Zu diesem Zeitpunkt waren in den Rechenzentren des Unternehmens – je nach Verfügbarkeit und Lieferzeit – viele rPDUs verschiedener Hersteller im Einsatz. Um das beschleunigte Wachstum der Rechenzentren zu ermöglichen, musste eine große Menge an teuren Lagerbeständen von vielen verschiedenen Anbietern vorgehalten werden. Das veranlasste Microsoft, über eine universell einsetzbare Stromversorgungseinheit nachzudenken. Die Universal PDU kann mit vielen verschiedenen Steckverbindern und Leistungsstufen betrieben werden. Durch die Verwendung des Han-Eco® von HARTING für die rPDU-Kabelverbindung konnte die Beschaffungszeit auf unter zwei Wochen reduziert werden.

OPEN COMPUTE PROJECT (OCP)

Dieser Ansatz wurde dann von Microsoft im Open Compute Project (OCP) weiterverfolgt. Das Open Compute Project (OCP) ist eine Initiative für kollaborative Open Source-Lösungen, die sich auf die Neugestaltung von Hardwaretechnologie konzentriert, um die wachsenden Anforderungen von Rechenzentren effizient zu unterstützen.

Die Rack & Power Project Group innerhalb dieser Initiative fokussiert sich auf die Standardisierung von Racks und die Integration der Racks in die Rechenzentrumsinfrastruktur. Diese Gruppe beschäftigt sich mit dem Teil der Philosophie des Open Compute Project, der „Grid to Gates“ genannt wird. Dabei handelt es sich um einen ganzheitlichen Designprozess, der die Interdependenz aller Bestandteile – vom Stromnetz bis hin zu den Gates in den Chips auf jeder Hauptplatine – berücksichtigt.

EINGANGSSTECKVERBINDER FÜR POWER SHELVES

Ein entscheidender Teil der OCP-Initiative ist die Spezifikation der Eingangssteckverbinder für Power Shelves. Als federführender Autor dieser Spezifikation investiert HARTING Zeit und Know-how in die Entwicklung der „Orv3 OCP Input Power Connector Specifications“. Das Hauptziel dieser Initiative ist es, die Gesamtbetriebskosten zu senken. Dazu hat die Gruppe einige wichtige Bereiche identifiziert, auf die sie sich konzentriert:

  • Minimierung der gesamten SKUs
  • Ermöglichung einer schnelleren Bereitstellung
  • Steigerung der Energieeffizienz

 

Der Designvorschlag für den Eingangssteckverbinder für Power Shelves zeichnet sich durch berührungssichere Kontakte mit einem Nennwert von 50 A/480 V, positive Verriegelung, Potenzialkodierung und die Möglichkeit aus, vier Steckverbinder in einem Power Shelf unterzubringen. Dieser Steckverbinder verkürzt zudem die Markteinführungszeit, vereinfacht die Installation und senkt die Steckverbinderkosten.

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Will Stewart
Industry Segment Manager | Energy