Interview: Bo Chen und Christian Schumacher

Interview mit
Bo Chen, Managing Director HARTING Greater China
Interview mit
Christian Schumacher, Managing Director HARTING Customised Solutions

Mit klarer und offener Strategie für die Zukunft aufgestellt

Schnelle und konsequente Umsetzung, gemeinsam mit Kunden und Partnern

„Connectivity+“ ist der HARTING Ansatz für eine Ausrichtung auf Zukunfts- und Technologietrends. Dabei im Mittelpunkt: Der konkrete Nutzen des Anwenders in diesem Gesamtkontext, der zukünftig für die Industrie zum Kompass jeglicher Ausrichtung wird. In unserer tec.news beleuchten wir Connectivity+ grundsätzlich aus unterschiedlichen Perspektiven. Connectivity+ hat mehre Ebenen. Als HARTING Technologiegruppe sind wir davon überzeugt, dass nur mit neuen Technologien die Herausforderungen der Zukunft zu meistern sind. Und wir sehen partnerschaftliche Ansätze als die Grundlage für die zukünftige Lösungen an – Lösungen, die weit über klassische elektrotechnische Bauteile hinausgehen können. Dabei steht HARTING mit all seinen Prozessen selbst in der Verantwortung, klimaneutral zu werden. 

In dieser Ausgabe legen wir dabei einen regionalen Fokus auf China und stellen die Frage: Welche Relevanz hat Connectivity+ im Hinblick auf den chinesischen Markt? Im Gespräch mit Bo Chen, General Manager Sales HARTING China, und Christian Schumacher, Geschäftsführer der HARTING Customised Solutions GmbH (HCS), zeigen wir auf: Es sind nicht nur die Produkte, sondern auch das kollaborative Mindset und die nachhaltigen Prozesse, die Connectivity+ – insbesondere mit Blick auf China – auszeichnen. 

tec.news: Welcher gesellschaftliche Megatrend hat für China höchste Priorität?

Bo Chen: Das Thema Nachhaltigkeit ist heute für China von ganz besonderer Bedeutung. Unser Land hat sich zahlreiche Umweltziele gesteckt. Das Größte darunter: Klimaneutralität bis zum Jahr 2060 und die damit verbundenen Investitionen in erneuerbare Energien. Hier schafft China innovative Technologien beispielsweise in den Bereichen Transportation, Windkraft, Batterietechnik sowie auf dem Gebiet der elektronischen Speichertechnologien. Im Bereich der Windenergie ist unser Land beispielsweise einer der Technologieführer sowie Treiber der Effizienzsteigerung und verzeichnet darüber hinaus das weltweit größte Volumen. Für unseren HARTING Standort in China verfolgen wir darüber hinaus eine klare Strategie: wir wollen unsere Lokalisierung weiter verstärken – nicht nur in den Bereichen Produktion und Vertrieb/Marketing, sondern auch in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Innovation und Service. Der enge Kontakt zu unseren chinesischen Kunden hat für uns oberste Priorität. Mit ihnen wollen wir gemeinsam neue Produkte und Technologien entwickeln und realisieren, insbesondere bei den Themen Robotik, erneuerbare Energien und Datenzentren.

Christian Schumacher: Mit HARTING Connectivity leisten wir in genau diesen Bereichen einen entscheidenden Beitrag, um die gesteckten Ziele des Landes zu erfüllen. Dabei sind wir von HARTING Customised Solutions (HCS) als Komplettlösungsanbieter unterwegs. Wir liefern unseren Kunden eine fertige, vollständige Connectivity, um die gesamte Lösung sofort einsatzfähig zu machen. In China bedienen wir von HCS insbesondere die Märkte Windkraft, sind mit unseren Verbindungstechnologien im Bahn- und Robotikbereich tätig, und wir liefern schließlich Connectivity für eines der derzeit größten Technologiethemen des Landes: Batteriespeichersysteme. 

tec.news: Welche modernen Technologien nutzt China in der eigenen Produktionslandschaft?

Bo Chen: Zunächst einmal ist China im Hinblick auf zukunftsweisende Technologien zum einen selbst Anwender dieser Technologien und zum anderen auch Technologiepartner, Produzent und Lieferant für die ganze Welt. Das ist das Alleinstellungsmerkmal unseres Landes, hier verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz. Unser Staat hat einen strategischen Plan aufgestellt, Schlüsselindustrien für die Entwicklung innovativer industrieller High-End Projekte identifiziert und landesweite Initiativen entwickelt. Im Rahmen dieser Maßnahmen will China seine Fertigungskapazitäten festigen und die Digitalisierung in der Fertigung steigern, Stichwort ‚Smart Manufacturing‘. Der Aufbau neuer Forschungs- und Entwicklungszentren in Zusammenarbeit mit Unternehmen, Forschungsakademien und Hochschulen wird vorangetrieben, um zu Innovationen und technologischen Durchbrüchen in den Schlüsselbereichen zu führen. Ebenso spielt „Green Manufacturing“ im Rahmen der Strategie eine bedeutende Rolle mit dem Ziel: Energieeffizienz zu steigern, den Ressourceneinsatz zu senken.

Christian Schumacher: Wenn wir einen Blick auf die Produktionslandschaft unserer dortigen Landesgesellschaft werfen, zeigt sich, dass die Strategie schon an vielen Stellen umgesetzt wird. Wir produzieren nicht nur Steckverbinder in China, sondern wir machen viel mehr als das: HARTING liefert auch die Connectivity für die Produktionsumgebungen und -prozesse. Wir sind in den Produkten diverser Robotik-Unternehmen vertreten – sei es bei Partnern wie Kuka oder auch in den Applikationen der vielen chinesischen Newcomer der Branche. Unsere Lösungen helfen dabei, in China die innovativen Technologien und Kompetenzen aufzubauen, um zukünftig vor Ort klimaneutral zu produzieren. Ebenso verhelfen sie durch Lösungen innerhalb der Robotik, die Vollautomatisierung moderner Fabrikanlagen weiter voranzutreiben. 

Bo Chen: An dieser Stelle kommt eine weitere Besonderheit Chinas zum Tragen: Die rasante Geschwindigkeit sowohl der Umsetzung als auch der Weiterentwicklung von Produktionstechnik, wie sie aktuell zu beobachten ist. Es gibt beispielsweise chinesische Institute, die vollständige Produktionslinien designen und entwickeln. China verfolgt aktiv den Anspruch, der innovativste Produktionsstandort der Welt zu sein. China agiert, anstatt nur zu reagieren und dies bringt das Land in eine führende Situation.


 

tec.news: Für welche Märkte und Branchen gilt dies in China?

Christian Schumacher: Festzuhalten ist, dass unsere HCS Lösungen in High-End-Produktionsanlagen zum Einsatz kommen – beispielsweise in den zwei am schnellsten wachsenden Industrien Chinas: der Produktion von Batterietechnik und Data Center. Vor allem im Bereich der Batterietechnologien sind wir auf ganzen Produktionslinien mit unseren Lösungen vertreten.

Bo Chen: Mit diesen Produktionslinien ist China weltweit führend. 


 

tec.news: Für HARTING ist die partnerschaftliche Entwicklung neuer Connectivity-Lösungen ein Schlüssel für gemeinschaftlichen Erfolg. Wie wird in China das Thema Co-Creation gesehen? Wie realisiert HARTING seine Lösungen mit Partnern?

Bo Chen: Auch in China wird Co-Creation immer wichtiger. Dabei zählt insbesondere, wie wir zusammen mit Partnern vor Ort gemeinsame Lösungen entwickeln und das kollaborative Engineering vorantreiben. Zum einen sind wir in unserer chinesischen Landesgesellschaft stolz auf unsere große Entwicklungsmannschaft, zum anderen ist es unser Ziel, mit diesem Team den hohen Ansprüchen unserer chinesischen Kunden gerecht zu werden. Sie setzen eine lokale Nähe zu ihren Partnern voraus, um dann beispielsweise Anwendungen zu erschaffen, die dann in China zum Einsatz kommen.

Christian Schumacher: Für HARTING ist das ein klares Bekenntnis zur Region: In unserer chinesischen Landesgesellschaft produzieren wir nicht nur, um zu exportieren. Vielmehr entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden für den dortigen Markt perfekt angepasste Lösungen, die dem chinesischen Anspruch gerecht werden, Technologieführer zu sein. Dies gilt also sowohl für die Entwicklung als auch für die Produktion. Hier gilt die Prämisse: Lösungen von HARTING in China sind gemeinsam vor Ort entwickelt, für einen Kunden in China und dessen Produkt in China aber auch in der ganzen Welt. 

Gemeinsam die Connectivity der Zukunft gestalten