Ökodesign: Nachhaltig von Beginn an

An eine Produktentwicklung wird heute eine Vielzahl von Anforderungen gestellt. Das Produkt muss nicht nur in der Applikation des Kunden gemäß des HARTING Qualitätsanspruchs zuverlässig funktionieren, sondern auch noch in dem ausgewählten Produktionsstandort sicher und kostengünstig hergestellt werden und gültige Normen und Gesetze einhalten.

Die gesetzlichen Anforderungen fokussieren zurzeit stark auf die Vermeidung umwelt- und gesundheitsgefährdender Stoffe. Bereits länger bekannt ist das Verbot von Blei, aber auch ein Verbot von PFAS(Abkürzung ergänzen) wird zur Zeit vorbereitet.

Seitens der Entwicklung ist es daher wichtig, diese Verbotsverfahren genau zu beobachten und rechtzeitig auf alternative Materialen und Verfahren umzustellen. Die Information zu diesen Stoffverboten muss rechtzeitig in der globalen Entwicklungsabteilung zur Verfügung stehen und geeignete Alternativ-Materialien und deren Eigenschaften umfassend erklärt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir zum einen umfangreiche Informationen über alternativen Materialien in unserem Wissensmanagementsystem bereitgestellt, zum anderen aber auch prozessual sichergestellt, dass jede Materialauswahl zum richtigen Zeitpunkt von Experten überprüft wird, um eine fehlerhafte Auswahl rechtzeitig zu korrigieren.

Aber nicht nur gesetzliche Anforderungen stehen im Fokus, auch die wichtige Forderung nach mehr Nachhaltigkeit beeinflusst die Produktentwicklung. Hierbei spielen die Ökodesign-Prinzipien eine wichtige Rolle

Einige Produktmerkmale haben direkten positiven Einfluss auf mehrere Ökodesign-Faktoren. So zum Beispiel beeinflusst das Produktgewicht nicht nur die Materialeffizienz, auch der Energieverbrauch in einer mobilen Anwendung wird dadurch geringer. Beispiele für jüngste Produktentwicklungen, die besonders das Produktgewicht reduzieren, sind die SPE-Schnittstelle, die durch die geringere Aderzahl das Gewicht des Kabelbaums deutlich reduziert. Auch bei der Entwicklung von Hochstromkontakten konnten wir die Stromtragfähigkeit bei gleichem Kontaktdurchmesser erhöhen und dadurch in der Kundenapplikation Gewicht einsparen.
Eine Reduktion des Durchgangswiderstandes hat auch gleich mehrere positive Effekte. Die Stromtragfähigkeit steigt, gleichzeitig reduzieren sich die emittierte Wärme und die Energieverluste. Dadurch reduziert sich der Kühlbedarf und erhöht sich die Energieeffizienz der angeschlossenen Anlage.
Nicht alle Ökodesign-Prinzipien sind mit den Anforderungen an das Produkt in Einklang zu bringen. So zum Beispiel sind umspritzte Steckverbinder preiswerter und robuster, dafür aber schlechter zu recyclen und zu reparieren. Hier müssen geeignete Kompromisse gefunden werden, um die konkurrierenden Anforderungen bestmöglich zu erfüllen. 
Um diese Problemstellung zu lösen, nimmt HARTING an einem Förderprojekt teil, welches das Ziel hat, die Öko-Design-Prinzipien miteinander in Relation zu setzen und systematisch bewertbar zu machen (s. Kasten). 
Nach Abschluss dieses Projektes werden wir in der Lage sein, dem Wunsch unserer Kunden nach kostengünstigen Produkten, die nachhaltig hergestellt und betrieben werden können, nachzukommen und somit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt zu leisten.