Real Time Individualisation

Automatisierte Produktion individueller Konstruktionen

Mit dem Konfigurator steht HARTING Kunden ein Auswahltool innerhalb eines modularen Portfolios zur Verfügung. Es unterstützt den Anwender dabei, die einzelnen Komponenten so zusammenzubringen und aufeinander abzustimmen, dass sie sowohl funktional als auch technisch passen.

Für Konstrukteure geht die Individualisierung eines Produkts durch den Lieferanten oftmals mit höheren Prozess- und Produktkosten einher. Um zeitraubende Abstimmungen zu vermeiden, greifen sie auf Katalogprodukte anstatt auf individualisierte Komponenten zurück – und nehmen dabei Kompromisse in Kauf. Durch die konsequente Fokussierung auf eine digitale Produktabbildung ist der Konfigurator ein Self-Service Tool geworden, das genau diese Herausforderung auf der Kundenseite aufgreift und löst.

An dieser Stelle übernimmt der Kunde die Konstruktion seines Steckverbinders selbst: direkt im Konfigurator verschiebt er Elemente, nimmt Veränderungen am Produkt eigenständig vor und erhält visuelles Feedback, ob die vorgenommenen Eingriffe technisch/funktional ausführbar sind. Dabei geht es über die einfache Zusammenstellung einzelner Komponenten hinaus. Der Anwender hat die Möglichkeit, konstruktive Veränderungen wie z. B. durch das Aufbringen von neuen Gewindebohrungen online vorzunehmen und diesen neuen Artikel als Standardprodukt zu bestellen.

Dies ist in dieser Art und Weise möglich, da HARTING dieses System mit einer gewissen Intelligenz auf Basis des digitalen Zwillings ausgestattet hat. Somit liegen Informationen über das Produkt vor, die wichtige Fragestellungen im Vorfeld beantworten: Was ist das Produkt und was kann es? Welche Beziehungen hat es und wo liegen die ihm gesteckten Grenzbereiche? Die Aufgaben des Anbieters liegen darin, eine hohe Datenqualität als Grundlage zu schaffen und über das Beziehungswissen hinaus festzulegen, welche Variationen des Produkts innerhalb des Engineerings zulässig sind. Ist der Auswahlprozess des Kunden erfolgreich abgeschlossen, wird im Anschluss an die Bestellung der Artikelanlageprozess initiiert, inklusive der Erzeugung digitaler Begleitdokumente. Dies geschieht vollautomatisch und auf der Logik des Digital Twins: der Auftrag wird direkt bis zur Maschine übermittelt, die den Artikel in der gewünschten Variante produziert.

Im Hintergrund dieses Prozesses laufen schließlich die entsprechende Herstellerkostenkalkulation und der Algorithmus hinsichtlich der Bepreisung ab.

Die Logik des digitalen Zwillings bzw. die Informationen des Datenmodells werden in diesem Fall genutzt für die Produktionsansteuerung, die Vertriebsarbeit und die Kundenbetreuung. Durch die Automatisierung entfällt eine manuelle – und dadurch zeitaufwändige und unflexible – Prüfung.

Um Kunden dieses digitale Produktwissen für den eigenen Enzwicklungsprozess bereitzustellen und  auch außerhalb von HARTING Systemen wie den Konfigurator nutzbar zu machen, engagiert sich HARTING in der IDTA (Industrial Digital Twin Association). Das Ziel: die digitalen Zwillinge systemübergreifend nutzbar zu machen.

Durch die Erfahrung und den Fokus auf die Qualität der Produktdaten ist es für HARTING möglich, mehr als 1000 Produkte im IDTA Format „AAS“ (Asset Administration Shell) aufzusetzen und Kunden als Download zur Verfügung zu stellen.